Grünland

Grünland
Grün|land 〈n. 12u; unz.〉 Weideland

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Grün|land, das <o. Pl.> (Landwirtsch.):
als Wiese, Weide o. Ä. genutzte landwirtschaftliche Bodenfläche.

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Grünland,
 
das dauernd (Dauergrünland) oder mehrere Jahre hindurch (Wechselgrünland) als Wiese oder Weide genutzte Land im Gegensatz zum Ackerland. Absolutes Grünland sind Flächen, die sich nicht in Ackerland umwandeln lassen, z. B. wegen Grundwasserstand, Steinigkeit, starker Hangneigung.
 
Das Grünland wird bewertet nach einem eigenen Grünlandschätzungsrahmen (Bodenschätzung). Als Grünlandverhältnis gilt das Verhältnis zwischen Dauergrünland und Ackerland. In Deutschland sind etwa 35 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche Grünland.
 
Voraussetzung für sein Gedeihen ist v. a. ein geregelter Wasserhaushalt. Besonders geeignet sind feuchte Küstenklimate und Flussniederungen, ferner das Höhenklima bis zur Vegetationsgrenze in höheren Gebirgen (Almwirtschaft). Begrenzend wirken trockene, karge Böden sowie eine zu kurze Vegetationsperiode mit niedrigen Temperaturen.
 
Die Pflanzen des Grünlands umfassen drei Hauptgruppen: Futtergräser, Kleearten (und andere Leguminosen) sowie Kräuter (z. B. Spitzwegerich, Kümmel, Löwenzahn, Wiesenknopf). Natürliche Umweltbedingungen und die Art der Nutzung (Wiese, Weide, Pflege, Düngung) entscheiden über die Zusammensetzung des Bewuchses. Ein Anteil von 50-60 % Gräsern, 20-30 % Leguminosen und 10-20 % Kräutern ist für eine gute Futterqualität anzustreben.
 
Nach Art der Nutzung unterscheidet man Wiesen (Schnittnutzung zur Grünfutter-, Silage- und Heugewinnung) und Weiden, die direkt mit Vieh bestockt werden (Beweidung). Weideflächen werden vielfach in Koppeln eingeteilt, deren Zahl sich nach der Intensität der Nutzung richtet (in der Regel Umtriebsweide mit 10-15 Koppeln; Portionsweide mit kleinen, täglich zugeteilten Koppeln; verschiedene Übergänge).
 
Die Düngung erfolgt je nach der Leistungsfähigkeit des Bestandes mit zum Teil sehr hohen Düngergaben (mineralisch und organisch). Grünland verwertet organische Dünger bestens, reagiert aber auf zu hohe Gaben von Gülle mit starker Verunkrautung (Gülleflora).
 
Verschiedene Schädlinge können zu Bewirtschaftungsproblemen führen: bodenbewohnende Insekten wie Engerlinge mehrerer Blatthornkäferarten, Larven der Wiesenschnaken, Erdraupen, Drahtwürmer, aber auch Feldmäuse und Maulwürfe. An oberirdischen Teilen werden u. a. Wanzen, Blasenfüße, Gallmücken und Maden von Fliegen schädlich.

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Grün|land, das <o. Pl.> (Landw.): als Wiese, Weide o. Ä. genutzte landwirtschaftliche Bodenfläche.

Universal-Lexikon. 2012.

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